Am 22. April fand der erste Friendens-Walk durch den Grünen Finger Berningshöhe/Ziegenbrink statt. Wolfgang Schaefer hat einen schönen Bericht dazu verfasst, der sicher Lust auf den zweiten Walk durch den Grünen Finger Nettetal macht:
Der Einstieg konnte nicht eindrucksvoller sein – mit einem phantastischen Blick vom höchsten Punkt des neuen Grünen Fingers Berningshöhe/Ziegenbrink auf Osnabrück! Prof. Hubertus von Dressler und Prof. Dr. Henrik Schultz haben gleich zu Beginn die wichtigen Funktionen der Grünen Finger für das Stadtklima, die Lebensqualität in der Innenstadt und die Stärkung der Klimaresilienz bei weiterer Erderwärmung erläutert. Wichtig sind die Grünzüge auch für Pflanzen und Tiere als Lebensraum und Futterquelle, und damit für den Erhalt der Biodiversität, aber auch als Flächen für Regenwasserversickerung und als schnell erreichbare Erholungsräume für uns Menschen.
Keine Führung im traditionellen Sinne, sondern die aktive Partizipation der Teilnehmer*innen, ein aktives Erleben von Naturräumen und besondere Formen der Wahrnehmung haben diesen Walk zum beeindruckenden Erlebnis werden lassen. Der Walk führte uns durch viele unterschiedliche Bereiche des Grünen Fingers Berningshöhe/Ziegenbrink wie Wiesenflächen, Gebiete mit Wohnbebauung, Waldabschnitte, alte Steinbrüche, landwirtschaftliche Flächen und Kleingartennutzung. Immer wieder haben sich dabei Teilnehmer*innen mit eigenen Eindrücken, Begegnungen und Erinnerungen eingebracht.
Der Kontrast war denn auch emotional schwer zu verarbeiten, denn dort wo heute Einfamilienhäuser stehen, gab es in den Kriegsjahren das Zwangsarbeiterlager Fernblick. Rechercheergebnisse, Originaldokumente und erschütternde Schilderungen der örtlichen Initiative „Nachbar:Innen gedenken“ (Kontakt: Christiane Grünloh, Dr. Charlotte Heymel) gingen dabei unter die Haut und haben die Bedeutung von Frieden in den Kontext gerückt. In Kürze wird dort eine Gedenkstätte errichtet werden – gegen das Vergessen.
Nachdem die Gruppe über den Hofladen von Mario und Lisa Padeffke mit saftigen Äpfeln versorgt waren, wurde an dieser Stelle aber auch die Sorge von wiederkehrenden Versuchen der Stadt deutlich, Grüne Finger zu bebauen, ob mit Wohnungen, Industrieansiedlungen oder Autobahnerweiterungen. Nach dem „Armenholz“ und einem Zwischenstopp im „Begegnungsgarten Sonneneck“ des Kleingartenvereins wurde der Walk im angrenzenden Biergarten mit einer abschließenden Gesprächsrunde bei Wasser und Rhabarberschorle abgerundet. Der Friedens-Walk ist bei allen sehr gut angekommen!
Unser besonderer Dank gilt Henrik Schultz und Hubertus v. Dressler, die mit Ihrem Engagement und Ihrer besonderen Expertise zu Grünen Fingern zum Gelingen beigetragen haben, aber auch Kathrin Kiehl, die den Walk maßgeblich mit vorbereitet hat.
Eine E-Mail im Nachgang mag dieses bestätigen: „ … nochmals herzlichen Dank für diese tolle, informative und inspirierende kleine Veranstaltung! Beste Grüße aus Icker und weiterhin gutes Gelingen & Erfolg, wünscht Dirk S.“