Zeit: 21. Juni 2023, 19:00 Uhr (Einlass ab 18:30 Uhr)
Ort: Universität Osnabrück, Gebäude 01, Hörsaal E01, Kolpingstr. 7
Prof. Dr. Alexander De Juan, Institut für Sozialwissenschaften, Universität Osnabrück
Die globale Erwärmung führt in vielen Teilen der Welt zu einer Knappheit von Wasser und Nahrung. Immer mehr Menschen sind von immer heftigeren Stürmen, Überflutungen und Waldbränden betroffen. Zweifelllos können diese Entwicklungen auch gewaltsame Verteilungskonflikte befördern. In der öffentlichen Debatte erscheint es aber fast so, als würden Umweltveränderungen zwangsläufig neue Kriegen nach sich ziehen. Tatsächlich reagieren Menschen aber häufig ganz anders auf existentielle Bedrohungen: mit mehr Zusammenhalt und mit mehr Kooperation. Die gemeinsamen Herausforderungen des Klimawandels können Anreize zur Überwindung bestehender Konfliktlinien und zur friedlichen Beilegung gewaltsamer Auseinandersetzungen schaffen. Warum fallen die Folgen des Klimawandels in unterschiedlichen Kontexten so gegensätzlich aus? Unter welchen Bedingungen können Umweltveränderungen als Motor für Kooperation, Kohäsion und Diplomatie wirken? Der Vortrag stellt die politikwissenschaftlichen Befunden zu diesen Fragen vor.