Auf dem S4F Bundeskongress im Mai haben wir unseren Workshop Klimabildung konkret: Ganzheitliche Übungen und Methoden zum Umgang mit der Klimakrise vorgestellt. Im Zentrum des Workshops standen die Verknüpfung von Wissensvermittlung – hier: CO2 Emissionen durch Heizen – mit der emotionalen Selbstfürsorge und der motivationalen Stärkung von Handlungsoptionen
im Privat-, Unterrichts- und Berufsalltag. Im Workshop stellten Annett Hohenberger und Carola Meyer persönlichkeitsstärkende Methoden zum konstruktiv-kreativen Umgang mit der Klimakrise vor.
Ziel des Workshops war, den Teilnehmenden konkrete Methoden und Übungen vorzustellen, die wir in der Lehrer:innen-Fortbildung zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) verwenden. Unsere AG Klimabildung hat ein modulares, ganzheitliches Konzept für die SEK-1 erarbeitet, in dem fachliche und selbststärkende Teile integriert sind. Wir sind der Überzeugung, dass wir bei der Bewältigung der Klimakrise Kopf, Herz und Hand brauchen, d. h. Wissen, Emotion und die Motivation, zusammen mit anderen Menschen und durch die gefühlte Verbindung mit der Natur gemeinsam mutig Wege aus der Krise heraus zu finden, bzw. mit ihr umzugehen.
Die folgenden Methoden haben wir mit den Konferenz-Teilnehmenden ausprobiert und beispielhaft angerissen. Wir haben uns zu Beginn durch die Auswahl von Bildkarten, die Gedanken an die Klimakrise in uns hervorgerufen haben, gegenseitig vorgestellt. Sodann haben wir uns zu einem “Klimabarometer” entlang einer imaginären Linie im Raum aufgestellt, die anzeigte, wie viel Angst wir vor der Klimakrise haben und danach, wie viel Hoffnung wir bei ihrer Bewältigung haben. Der Austausch über diese Klimagefühle und unsere Verortung im Raum hat uns gezeigt, wo wir stehen und was uns gemeinsam bewegt.
Im fachlichen Teil haben sich in einem inhaltlich-thematischen Gruppenpuzzle zum Thema Heizen Kleingruppen zunächst gegenseitig anhand von Arbeitsblättern die Wirkungsweise und Effizienz verschiedener Heizformen erklärt: Gas, Öl, Holzpellet, Brennstoffzelle und Wärmepumpe. Anschließend wurden die Ergebnisse den anderen in der großen Runde vorgestellt und gemeinsam diskutiert. Über den Vergleich der verschiedenen Heizungsformen kann die in der Gesellschaft hitzige Diskussion insbesondere über die Wärmepumpe versachlicht werden.
Zum Abschluss haben wir uns in zwei Kreisen paarweise gegenübergestellt und in diesem “Kugellager” uns gegenseitig die Fragen zur Selbstwirksamkeit beantwortet: was uns persönlich stärkt, was wir uns als Unterstützung bei unserem Engagement gegen die Klimakrise wünschen und was wir aus dem Turbo-Workshop mitgenommen haben. Die rege Beteiligung und v. a. die kritische Rückmeldung zu den Methoden – aus der gleichzeitigen Sicht als Teilnehmende wie als Klima-Wissenschaftler:innen – werden uns helfen, unser Angebot an Lehrer:innen in Zukunft noch zu verbessern. Herzlichen Dank dafür!
Wir haben uns den Slot mit Stefan Rostock von Germanwatch geteilt. Er hat mit uns über Demokratiebildung und BNE diskutiert und uns die beiden Konzepte “Fußabdruck – Handabdruck” anschaulich näher gebracht. Beide Workshop-Teile haben sich sehr gut ergänzt.
Carola Meyer und Annette Hohenberger, RG Osnabrück, AG Klimabildung